Die nächsten drei Tage verbrachten wir dann immer an derselben Strandstelle, unsere Töchter waren glücklich in ihrer kleinen Kiesbucht, meine Frau genoss die Vollsonne und meine Haut verbrannte so langsam trotz ständigem Eincremen.
Mittags holten wir uns ein paar Kleinigkeiten zum Essen in der Strandbar „Titanic“, Getränke hatten wir in der Kühltasche.
Gut war, dass unterhalb der Strandbar „Titanic“ eine Dusche vorhanden war, wir konnten uns also nach jedem Bad in der angenehm warmen Adria das Salzwasser vom Körper waschen. Diese Dusche war damals noch kostenlos, inzwischen kostet sie einen geringen Betrag (1 Kuna).
Alles wäre also ganz gut gewesen, wenn nicht die langen Hin- und Rückwege gewesen wären. Vor allen Dingen der anstrengende Marsch zurück, mit voller Strandausrüstung bergauf, ging uns ganz schön auf die Nerven.
Am dritten Tag hielt ich es in der Mittagshitze nicht mehr aus und ich beschloss, ein bisschen auf der sehr schönen Strandpromenade zu spazieren. Ich ging an der Strandbar „Titanic“ vorbei und vorbei an dem Park eines kleinen Franziskanerklosters in Richtung Hotel „Drazica“, also stadtauswärts.
Schon nach wenigen Metern, nach der Umrundung einer kleinen Bucht, gelangte ich an einen Strandabschnitt, der mir außerordentlich gut gefiel.
Es war ein Felsstrand mit eingegossenen Badeplateaus. Eine Edelstahltreppe führte ins Wasser. Gleich hinter dem Felsstrand standen halbhohe, krumme, schattenspendende Nadelbäume, es war fast ein kleines Wäldchen.
Hinter diesem Wäldchen verlief die Strandpromenade, die in diesem Bereich für wenige Meter auch die Zufahrt zum Hotel „Drazica“ war, denn eine Straße,die Straße „Ruzmarinska“ führte direkt auf die Strandpromenade.
Ein weiterer Vorteil, dachte ich, denn der Rückweg würde sich etwas verkürzen. Jeder Meter weniger war willkommen.
Gleich hinter der Strandpromenade gab es noch einen, von hohen Bäumen bestandenen Minigolfplatz, dahinter noch zwei Tennisplätze (gibt es heute noch).
Voller Freude ging ich langsam durch das kleine Wäldchen und über den Felsstrand bis ans Wasser. Ich hatte eine wunderschöne Sicht auf „unsere“ Strandbar „Titanic“, den Hafen und die Altstadt von Krk.
Ich war so begeistert, dass ich umkehrte und meine restliche Familie zu meiner neu entdeckten Badestelle führte.
Zum Glück teilten meine Frau und meine Töchter meine Begeisterung, wir gingen zurück und zogen mit Sack und Pack um.
Es begannen paradiesische Zustände, meine Frau und meine Töchter lagen in der Sonne und ich lag unter einem der Bäume im Schatten. Trotzdem waren wir kaum von einander getrennt.
Der Einstieg ins Meer über die Edelstahltreppe war sehr komfortabel, meine Töchter bevorzugten es jedoch meistens, gleich von den Felsen in das glasklare Wasser zu springen.
Der Rückweg war dann wieder sehr anstrengend, obwohl er wohl ein paar Meter kürzer war, was auch daran lag, dass wir eine andere Strecke liefen.
Wir folgten der Straße „Ruzmarinska“ aufwärts bis zur Hauptstraße „Narodnog Preporoda“, bogen nach links in diese Straße ein, gingen ein paar Meter bis zu einer scharfen Linkskurve.
Dort überquerten wir die Hauptstraße, was nicht ganz ungefährlich war.
Von der gegenüberliegenden Seite führte dann eine breite, steile Treppe direkt auf die Straße „Mate Balote“, in der wir wohnten. Wir bogen nach links in diese Straße ein und legten durchgeschwitzt und erschöpft den Rest des Weges, der zum Glück keine nennenswerte Steigungen mehr enthielt, zurück.
Den Abend verbrachten wir dann wieder auf dem Balkon unserer Ferienwohnung, die uns von Tag zu Tag besser gefiel.
Wir waren froh, unseren neuen Badeplatz gefunden zu haben, den wir bis heute lieben.
Grüße und eine gute Zeit
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