Dienstag, 22. Mai 2012

Unser erster Urlaub in Krk 7 und Ende

Unseren ersten Krk-Urlaub haben wir wirklich sehr genossen, alles, bis auf die Lage unserer Ferienwohnung hat gepasst.

Besonders gefreut hat uns, dass wir mit der Zeit Kontakt zu einigen „Einheimischen“ bekommen haben und so einiges über Land und Leute erfahren haben.

Ein besonderer Glücksfall war das Kennenlernen von Drago, einem Weinhändler.

Eines Abends schlenderten wir mal wieder durch die, uns nie langweilig werdende Altstadt und verließen diese über den Vela Placa, wir gingen jedoch nicht links Richtung Hafen sondern geradeaus.

Veli Placa

Wir überquerten die stark befahrene Straße und gingen quer durch einen kleinen Park, in dem sich ein Kiosk befand und heute noch befindet, in Richtung Post, da wir von einer, der dort befindlichen Telefonzellen aus nach Hause telefonieren wollten.

Telefonkarten gibt es übrigens in besagtem Kiosk.

Nach Erledigung des Telefonates gingen wir mehr zufällig in die Straße „Bodulska“
( rechts neben dem Postgebäude, wenn man auf das Postgebäude schaut ).

Nach wenigen Metern sahen wir auf der rechten Seite mehrere aneinander gereihte, garagenartige Gebäude.

An der zweiten „Garage“ war ein povisorisches Schild angebracht, dass auf einen Weinverkauf hinwies.

Wir hatten bis dato unseren Weiß- und Rotwein immer im Supermarkt gekauft, da unsere Vorräte jedoch zur Neige gingen, traten wir kurzentschlossen durch die Metalleingangstüre.

Der Raum, den wir nun betraten, war ausgestattet mit einer alten Edelstahlspüle, einem vitrinenartigen Holzschrank, der mit historischen Weinbauutensilien bestückt war, einer Art Minitheke und zwei Weintanks aus Edelmetall. Er war außerdem gefüllt mit kroatisch sprechenden Männern verschiedenen Alters, die augenscheinlich Gefallen an dem Wein gefunden hatten.

Wir wurden freudig begrüßt und jeder wollte uns etwas mitteilen, auf kroatisch, auf deutsch, auf englisch und auf …

Dann trat ein mittelgroßer, kräftiger, mittelalter Mann in beflecktem T-Shirt auf uns zu und fragte uns in einem Enlischdeutschgemisch nach unseren Wünschen. Er war also der Inhaber, er war Drago, ihm werde ich noch eine separate Geschichte widmen.

Wir sagten ihm, dass wir Weiß- und Rotwein kaufen wollten. Er spülte daraufhin notdürftig zwei benutzte Weingläser, füllte sie mit Weißwein aus einem der Edelstahltanks und stieß mit uns an. Er sagte in seinem überhasteten Kauderwelsch, dass wir natürlich vor dem Kauf unbedingt probieren müssten.

Ebenso ging es mit dem Rotwein und weil man sich ja nicht voreilig entscheiden soll, wurden die Gläser ein zweites und drittes Mal gefüllt.

Es entwickelte sich eine angeregte Unterhaltung, unsere Töchter hatten sich mit Geld für Eis bereits genervt verabschiedet.

Wir wurden alles mögliche gefragt und uns wurde alles mögliche erzählt. so lernten wir nach und nach die Gäste kennen, unter anderen auch den ehemaligen Pastor von Krk.

Drago entwickelte sich derweil zum Komikertalent, hielt die Gäste bei Laune und füllte Weingläser.

Wir entschieden uns dann schließlich Weiß- und Rotwein zu kaufen und Drago füllte den Wein in bereitstehende Wasser- und Colaflaschen aus Plasik. Bezahlt haben wollte er den Wein nicht, es wäre ein Willkommensgeschenk. Wir mussten ihm die Kuna wirklich aufdrängen.

Danach verabschiedeten wir uns von Drago und den anderen Gästen, sammelten vor einer Eisdiele unsere Töchter ein und gingen mit schweren Beinen zurück zu unserem Apparment.

Unseren Wein kaufen wir seitdem immer bei Drago, es ist mit Sicherheit nicht der beste Wein, aber der Unterhaltungswert ist nicht zu toppen!

Leider enden auch drei Wochen Urlaub irgendwann und es hieß Abschied nehmen, wir packten, verabschiedeten uns bei unserem netten Vermieter und verließen in den frühen Morgenstunden unseren, inzwischen heißgeliebten Ferienort Krk.


Der Abschied fiel uns jedoch nicht ganz so schwer, da wir ja schon die neu enddeckte Wohnung in Strand- und Altstadtnähe für das Folgejahr gebucht hatten.
  
Die Rückfahrt verlief zum Glück problemlos, wir konnten staufrei über die Insel fahren und auch das Stück Landstraße (Bucht von Bakar) bis zur Autobahnumgehung von Rijeka war zügig überwunden.
Hinter Rijeka warfen wir noch einen letzten, traurigen Blick auf die Adria und die Riviera von Opatija und erreichten nach ca. 13 Stunden (Pausen / kurzer Stau um München) unsere Heimat zwischen Bonn und Köln.

Grüße und eine gute Zeit

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